Die Bioverfügbarkeit im Blick.

Mit wylde herbs (= friesisch für “Wildkräuter”) starte ich eine eigene kleine Produktreihe von naturbelassenen, zusatzstofffreien Kräuter-, Pflanzen- und Samenmischungen in bester, frischgepflückter bzw. -geernteter Qualität. Die nahezu unbehandelten, meist heimischen Wildpflanzen verfügen über eine hohe Nährstoffdichte, eine gute Bioverfügbarkeit und einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen. Ich bin der Auffassung, dass insbesondere durch das Zusammenspiel aller enthaltenen Inhaltsstoffe einer Pflanze (sekundäre Pflanzenstoffe, Spurenelemente, Mineralstoffe, Co-Faktoren, Aminosäuren) in möglichst frischer Darreichungsform eine bestmögliche Verfügbarkeit dieser Bestandteile für das Pferd gewährleistet wird. Je weniger die Pflanzen dabei verarbeitet werden, umso höher stellt sich ihr Nutzen und ihr Wert für den Organismus dar. Diese ausgewählten Mischungen können also die Pferde bei der Deckung ihres Bedarfs an Makronährstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen in natürlicher Weise unterstützen und ihnen dadurch Wohlbefinden bereiten. Da es (bis auf wenige Ausnahmen) immer nur diejenigen Pflanzen und Kräuter im Angebot geben wird, die auch saisonal gerade in der Natur wachsen und vorkommen, versuche ich die sinnvolle Verfügbarkeit von unterschiedlichen Nährstoffen und Spurenelementen der in der freien Wildbahn lebenden Pferde nachzuahmen.

Bei den “wylde herbs - Pferde-Kernen” handelt es sich um eine Ölsaatenmischung aus Leinsamen, grünen Kürbiskernen und Sonnenblumenkernen. Aufgrund des hohen Gehaltes an hochwertigen Ölen und Eiweißen und wichtigen fettlöslichen Vitaminen eignet sich diese Samenmischung besonders zur Aufwertung der Grundfutterration im Winter.


Die weiteren Pflanzenmischungen werden im Laufe der nächsten Wochen nach und nach vorgestellt und sind dann je nach Jahreszeit im Horse Support Shop verfügbar. 

Leinsamen

Der enthaltene Leinsamen (Flachs) gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und besteht neben seinen meist bekannten hochwertigen, gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen (40 % fettes Öl, davon die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure Alpha Linolensäure sowie 25 % Eiweiß, B-Vitamine und Vitamin E) auch zu 12-19 % aus den sogenannten Schleimstoffen, die auf der äußeren Haut der Samenschale lagern. Diese Schleimstoffe haben einige wohltuende, pflegende Eigenschaften, die sich insbesondere positiv auf gereizte Schleimhäute (z.B. die Magen-Darm-Schleimhaut) auswirken. Gereizte Schleimhäute können ihrer Aufgabe (in erster Linie - wie ihr Name verrät - die Schleimproduktion, um vor mechanischen, chemischen Reizen oder gar Austrocknung zu schützen, sowie der Abtransport von Fremd- und Giftstoffen; allgemein gilt die Schleimhaut als die erste Barriere in der körpereigenen Immunabwehr) nicht mehr nachkommen. Pflanzenschleime, wie sie im Leinsamen vorkommen, können die natürliche Schleimhaut des tierischen Organismus (vorübergehend) sehr gut unterstützen. Sie wirken einhüllend, schützend, entzündungshemmend, können Magensäure abpuffern und durch die flüssigkeitsbindende, aufsaugende Wirkung Giftstoffe (z.B. Bakterientoxine im Dickdarm) binden und abtransportieren. Leinsamen wirken dabei peristaltikanregend und binden überschüssiges Wasser. Da der Leinsamen den Stoff Linamarin enthält, der vom Säugetier-Organismus zur potentiell giftigen Blausäure umgewandelt wird, sollte man die täglichen Mengen des verfütterten Flaches etwas im Auge behalten. Die Vorteile der Leinsamenfütterung (artgerechte Fett-, Eiweiß- und Vitaminversorgung nebst Schleimhautpflege)  überwiegen bei einer angepassten, kontrollierten Fütterung jedoch diesen Umstand. 

Bei Kürbiskernen handelt es sich um regelrechte Nährstoffbomben. Neben reichlich enthaltenen entzündungshemmenden Phytosterinen und Antioxidantien (z.B. Carotinoide, Vitamin E) enthalten sie, wie Leinsamen auch, fette Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamine des B-Komplexes sowie sehr hochwertige Aminosäuren. Der hohe Anteil an dem Mineralstoff Magnesium - wichtig für die Verbesserung und Aufrechterhaltung von neuromuskulären Funktionen sowie am Aufbau von Muskeln, Nerven und Knochenzellen beteiligt - sowie die Spurenelemente Selen, Zink und Eisen verleihen den wohlschmeckenden Kürbiskernen eine hohe biologische Wertigkeit.

Sonnenblumenkerne sind naturgegeben ähnlich ölreich wie Leinsamen und Kürbiskerne. Das Fett der Sonnenblumenkerne besteht zu 90 % aus ungesättigten Fettsäuren. Da hier viele Omega-6-Fette enthalten sind, sollten Sonnenblumenkerne entsprechend mit Omega-3-Fetten kombiniert werden (z.B. Leinsamen), um ein wünschenswertes Verhältnis beider Fettsäuren zueinander zu erlangen. Sonnenblumenkerne enthalten viel Calcium, Magnesium und Eisen sowie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. 

Zwei lockere Hände voll der Pferde-Kerne können pro Tag gefüttert werden, entweder unter das Krippenfutter gemischt oder einfach direkt aus der Hand. Pferde fressen diese Kerne meist gern. Große Warmblut-Pferde im Training vertragen ruhig etwas mehr, kleine Shettys etwas weniger des Samengemischs. Bei älteren oder schnell fressenden Pferden oder bei Tieren mit Zahnproblemen empfehle ich, die tägliche Samenmischung vor dem Verfüttern kurz anzuschroten, damit die Pferde wirklich in den Nährstoff-Genuss des aufgebrochenen Samens kommen. Gesunde Pferde kauen meist ausreichend auf den Samen herum und brechen ihn dadurch bereits in der Mauhlhöhle auf.

Hier können die Pferde-Kerne bestellt werden. Eine kostenlose Probe-Tüte à 100 g kann einer Bestellung aus unserem Online-Shop gern beigelegt werden.