Eingewöhnung — die Inhalationseinheit als Entspannungszeit genießen.

Gemeinsam ausruhen.

Das Pferd erlernt die effektive Inhalation je nach Charakter und Gemütszustand meist schnell und beginnt nach wenigen Anwendungen, die Inhalationseinheit zu genießen. Da es sich bei dem Air One Inhalator um das fortschrittliche Zwei-Kammer-System handelt (1. Kammer Maske, 2. Kammer Schlauch), ist das Pferd in der Lage, seinen ganz individuellen Bedarf an Aerosollösung abzuatmen. Dadurch wird gewährleistet, dass genau die Menge an Aerosol pro Atemzug in der Pferdelunge ankommt, die auch tatsächlich benötigt wird. Bereiten Sie das Gerät, das Pferd und auch sich selbst vor, bevor Sie dem Pferd die Inhalations-Maske aufsetzen. Vielleicht organisieren Sie sich für die ersten Einheiten eine ebenfalls Ruhe ausstrahlende Hilfsperson dazu, die hier und da zur Hand gehen kann, wenn nötig. Unterhalten Sie sich über banale Alltags-Dinge, denn eine ruhige, entspannte Atmosphäre ist für das erfolgreiche Inhalieren eine gute Voraussetzung und überträgt sich auf’s (skeptische) Pferd. Im besten Fall ist das Pferd angesättigt und steht in der Nähe bzw. in Sichtweite von Artgenossen. So kann es kaum einen Grund geben, sich nicht auf die entspannende Inhalation zu konzentrieren und regelrecht abzuschalten.

Nebelwolken.

Kommt der Nebel durch das Einatmen des Pferdes in der Maske an, und wird er während des Ausatmens durch die blauen Ventile nach außen geleitet, kann es sein, dass das Pferd zunächst verunsichert über diesen sichtbaren Nebel reagiert. Da die vernebelte Lösung (je nach Konzentration) angenehm salzig schmeckt, tolerieren die Tiere diesen Nebel sehr schnell und merken schon nach einigen effektiven Atemzügen, wie heilsam und wohltuend die Inhalation auf die angegriffenen, empfindsamen Atemwegs-Schleimhäute wirkt — und dass keine Gefahr von den Nebelwolken ausgeht.

Ist das Pferd an den Inhalationsvorgang gewöhnt und steht ruhig, können natürlich weitere Wohlfühlmaßnahmen (wie ausgiebiges Putzen) nebenher erledigt werden. Doch auch, wenn man gewillt ist, die eh meist knappe Zeit im Stall möglichst effektiv zu nutzen, sollte man auch für sich selbst diese 20-minütige Inhalationseinheit für eine Ruhepause mit dem eigenen Pferd genießen. Kochen Sie sich im Vorfeld einen Tee und setzen Sie sich zu Ihrem Pferd — das verbindet!

Reinigung & Desinfektion.

Als ausgebildete tiermedizinische Fachangestellte (früher: Tierarzthelferin) bin ich auf dem Gebiet der medizinischen Hygiene von Berufs wegen gut ausgebildet. Während meiner jahrelangen Tätigkeit in einer Tierarztpraxis für Kleintiere und Pferde konnte ich viel praktische Erfahrung bei der Desinfektion, Sterilisation und Reinigung medizinischer Instrumente sammeln und wende dieses Wissen und die Routine natürlich auch bei den Miet-Inhalatoren an. Denn nicht ordnungsgemäß desinfiziertes und gereinigtes Zubehör birgt tatsächlich die hohe Gefahr einer Keimverschleppung von einem Tier zum nächsten! Dies ist auch der Grund, warum ich bei der Anmietung eines Inhaliergerätes immer empfehle, jedem Pferd seine eigene Maske mit seinem eigenen Schlauch zu bestellen (wenn mehrere Pferde behandelt werden).

Die Desinfektion (Antisepsis) wird nach dem Deutschen Arzneibuch (DAB) folgendermaßen definiert: “einen Gegenstand in einen Zustand versetzen, in dem er nicht mehr infizieren kann”.

Kommt ein Gerät also aus der Vermietung zurück, wird der komplette Inhalt samt der Transportkiste während eines Waschvorganges desinfiziert. Dieser Vorgang wird grundsätzlich immer und konsequent bei jeder Rücksendung durchgeführt (auch wenn mir liebe Kunden mitteilen, dass sie schon desinfiziert haben). Das geschieht durch unterschiedliche Verfahren: Die Maske (inkl. Gummiring und der Ventile), der Atemschlauch, der Messbecher und der Nebelkammerdeckel werden in einem Thermo-Desinfektor (ähnelt von außen dem Aufbau einer Spülmaschine) mit einem dafür vorgesehenen Desinfektionsmittel heiß gespült und aufbereitet. Der Vernebler selbst darf aufgrund der verbauten Elektronik und der sensiblen Herzstücke wie dem Ultraschall-Schwinger nicht in dieser Form desinfiziert werden. Hier geschieht die Aufbereitung durch Wischdesinfektion mit einem geeigneten Präparat. Ebenso wird bei der Transportkiste inklusive des Deckels sowie bei der Kontaktflüssigkeit-Flasche vorgegangen. Das Klettband für die Maske wird mit einem Desinfektionskonzentrat bei hoher Temperatur in der Waschmaschine behandelt.

Grundsätzlich ist dem Miet-Inhalator kein Desinfektionskonzentrat beigelegt. Der Grund dafür ist folgender: Bei jeder Desinfektion verbleibt ein bestimmter Teil der Lösung an den Oberflächen der Utensilien (vor allem Maske, Atemschlauch) und gelangt unter Umständen bei jedem Inhalationsvorgang mit in die Pferdelunge. Bei bereits angeschlagenen Schleimhäuten muss dieser zusätzliche, nicht unerhebliche Reiz einfach nicht sein. Ich empfehle, umgehend nach jeder Inhalation die Maske samt der Ventile und der Dichtung und den Schlauch mit heißem Wasser gut zu spülen und anschließend zu trocknen. Den Schlauch hängt man bis zum nächsten Inhalieren bestenfalls irgendwo auf, sodass sich keine Flüssigkeit im Inneren ansammeln kann. Falls stärkere Verschmutzungen auftreten sollten, wäre auch der Einsatz eines handelsüblichen Spülmittels oder gar ein heißer Kurz-Waschgang in einer gängigen Spülmaschine in Ordnung. Anders sieht es hingegen aus, wenn man die Maske samt Schlauch bei zwei oder mehreren Pferden anwendet: Dann ist eine gründliche Desinfektion des Zubehörs (mit Einhaltung der Einwirkzeit!) zwischen den Pferden zwingend erforderlich. Auf Nachfrage sende ich Ihnen gern ein Desinfektionskonzentrat mit.