Die naturnahe Ernährung von Pferden

Die Frage nach der optimalen Ernährung unserer Hauspferde nimmt einen immer höheren Stellenwert bei der Haltung und Pflege der Tiere ein. Aus gutem Grund: Neben der alltäglichen Bewegung und einem angepassten Training lässt sich mit einer naturnahen und damit artgerechten Ernährung ein ungemeiner, eigenverantwortlicher Einfluss auf die physische und psychische Gesunderhaltung unseres Pferdes nehmen.

Dabei ist es durchaus angebracht, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und sich über die Entwicklung der menschlichen Gesundheit in den westlichen Industrienationen in den vergangenen Jahrzehnten zu informieren, um dadurch Rückschlüsse und plausible Parallelen auf die Gesundheitsentwicklung domestizierter Pferde (und letztendlich aller weiteren Haustiere) zu ziehen. Viele gesundheitliche Problematiken ähneln sich in ihrer Kausalität und Entwicklung ungemein; im Human-Sektor gibt es zu diesem Thema jedoch deutlich mehr Forschung und eine eindeutigere Studienlage als im Tier- bzw. Pferdebereich.

Ein Stichwort, welches uns in diesem Zusammenhang immer wieder über den Weg läuft, ist der Begriff der “Zivilisationskrankheiten”. Zivilisations- oder auch Wohlstandskrankheiten werden mittlerweile auch im Pferdebereich offiziell beschrieben.

Doch was genau bedeuten sie eigentlich, diese Zivilisationskrankheiten?

Exkurs: Die Lebensstil-Krankheit

Wie der Name schon sagt, soll die Bildung bzw. die Existenz einer Zivilisation die entscheidende Rolle bei der Entstehung einer bestimmten Gruppe von Krankheitsbildern spielen. Eine Zivilisation ist in erster Linie erstmal “nur” die “Gesamtheit der durch den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt geschaffenen und verbesserten sozialen und materiellen Lebensbedingungen” (Wikipedia) und bezieht sich auf die Länder des globalen Nordens. Das Wort stellt auf den ersten Blick keine ersichtliche Kausalität zwischen z.B. wissenschaftlichem Fortschritt und der Entstehung einer Erkrankung her. Eine deutlich treffendere Bezeichnung ist deshalb der englische Begriff lifestyle disease, frei übersetzt: Lebensstil-Krankheit.

Kurz zusammengefasst erklärt sich die Verbindung der Zivilisation mit dem Auftreten typischer Krankheitsbilder folgendermaßen:

In einer zivilisierten Gesellschaft kann sich der individuelle Lebensstil eines Menschen (oder eines Tieres) möglicherweise einfacher dahingehend negativ verändern, dass es zu vermehrtem unphysiologischen Verhalten (in erster Linie Bewegungsmangel) und ungesunden Ernährungsweisen kommt.

Ein simples Beispiel: Durch die Entwicklung des Automobils und der serienmäßigen Produktion sowie der relativen Erschwinglichkeit desselben können sich viele Menschen einer Zivilgesellschaft ein Fahrzeug leisten. Dadurch legen sie häufig viel mehr (auch kurze) Strecken per Auto zurück, anstatt zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren und büßen dadurch ein bestimmtes Bewegungspensum ein.

Die zwei Säulen der lifestyle disease: Bewegungsmangel und Über- bzw. Fehlernährung

Physische Inaktivität

Und ja: Wer rastet, der rostet nunmal. Und zwar nicht zu knapp.

Physische Inaktivität ist für so unglaublich viele negative körperliche Auswirkungen verantwortlich, dass deren differenziertes Aufzählen diesen kleinen Exkurs sprengen würde. Die Verheerendsten: Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes mellitus/Insulindisregulation, Brust- und Darmkrebs bis hin zu Depressionen, Angstzuständen, Schlafstörungen und chronischem Stress. Es gibt Studien, die nach Abschluss und Auswertung aufgrund niederschmetternsten Ergebnissen den Schluss ziehen, dass durch die Verringerung der körperlichen Aktivitäten weltweit das Überleben der Menschheit bedroht sei.

Beim Pferd sind die unzähligen körperlichen und geistigen Faktoren, die durch Bewegung ausgelöst und erreicht werden, ähnlich gesundheitsfördernd wie beim Menschen: Die dadurch erreichte verbesserte Durchblutung des gesamten Organismus wirkt stark stoffwechselanregend. Die Zellen werden optimal mit Sauerstoff versorgt, Nährstoffe können besser aufgenommen und verwertet werden und Abbaustoffe und Stoffwechsel-Abfallprodukte gelangen schneller nach draußen. Die Pferde sind mental ausgeglichener und meist weniger schreckhaft. Pathologische Prozesse, wie z.B. Arthrosen, Stoffwechselproblematiken oder auch Lungenprobleme, werden durch Bewegung in Schach gehalten und die Symptomatiken verbessern sich in vielerlei Hinsicht. Im Gegensatz dazu steht die physische Inaktivität (z.B. bei reiner Boxenhaltung oder auch bei unklug angelegten Außenbereichen), die all die positiven genannten Einflüsse behindert.

Unterschieden werden muss dabei (sowohl beim Menschen als auch beim Tier) zwischen Bewegung und Training.

Im Idealfall dürfen sich Pferde 24 Stunden pro Tag frei bewegen und innerhalb des von uns gesteckten Rahmens selbst entscheiden, womit sie ihre Zeit gerade verbringen möchten. Bewegung ist somit frei gewählt und unabdingbar, um elementare Grundbedürfnisse (Fressen, Trinken, Schlafen, Sozialkontakte) zu befriedigen. Die meiste Zeit geschieht Bewegung unter Berücksichtigung einer klugen Energiebilanz eines Fluchttieres entsprechend energiesparend; es wird nur in wenigen Fällen (Wetter, Schreck, Flucht, Herdentrieb, Einsamkeit, Lebenslust, Sexualtrieb oder Frühlingsgefühle) das Pulver in Form von Galoppieren, Buckeln, Bocken oder unruhigem Umherlaufen unnötig verschießen. Die meiste Zeit handelt es sich also um ruhige, gleichmäßige Schrittbewegung, unterbrochen vom Stehen/Ruhen und eher seltenem Liegen. Es gibt vor allem durch die Optimierung der Haltungsbedingung die Möglichkeit, Pferde zu mehr von dieser gesunden Bewegung anzuregen. In’s Detail gehe ich zu diesem Thema z.B. in meinem Erfahrungsbericht über den Paddock-Trail: www.horsesupport.de/erfahrung/trail-fuer-chronisch-kranke-pferde


Etwas anders sieht es beim Training aus: Dieses wird letztendlich immer durch Menschenhand gefördert und abgerufen und sieht vor, z.B. durch ein zum Organismus passendes Heraufsetzen der Pulsfrequenz und des Muskeltonus (überschwelliger Reiz), die physische Belastbarkeit des Pferdes zu erhöhen (Leistungssteigerung) und damit in den meisten Fällen auch die Gesundheit des Tieres zu erhalten oder gar zu verbessern. Training spielt beim Management eines übergewichtigen oder bereits stoffwechselentgleisten Individuums eine zentrale Rolle - hier reicht erfahrungsgemäß die (energiespar-)Bewegung, die das Pferd von sich aus anbietet, nicht aus, um das Pferdegewicht wieder in eine gesunde Bahn zu lenken.

Über- bzw. Fehlernährung

Vor allem verbunden mit dem oben bereits erwähnten Bewegungsmangel führt die Überernährung grundsätzlich zu einer positiven Kalorienbilanz und damit langfristig zu einer unphysiologischen Zunahme des Körpergewichts. Aufgrund der einfachen und dazu sehr günstigen Verfügbarkeit von leeren Kalorien in Form von Fetten oder wertlosen Einfachzuckern insbesondere in Wohlstandsgesellschaften leiden überernährte Individuen zusätzlich nicht selten an diversen Mangeln im Komplex der Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und essentiellen Aminosäuren. Übergewicht provoziert ähnliche Erkrankungen wie der bereits erwähnte Bewegungsmangel: unter Anderem Herz-Kreislauf-Insuffizienzen, Arterienverkalkungen, eine Fettleber, Gallenblasenerkrankungen und Bluthochdruck. Das Alarmzeichen schlechthin: Mittlerweile sterben auf der Welt jährlich mehr Menschen an den Folgen von Übergewicht als an Hunger.

Und nun kommen wir zurück auf die Pferde. Bewegungsmangel verbunden mit Über- bzw. Fehlernährung finden nämlich auch hier - insbesondere im Freizeit- und Robust-/Spezialrassenbereich - im hohen Maße statt und führen deshalb zu vergleichbaren Krankheitsbildern wie beim Menschen.

Die Entstehung von Wohlstandsgesellschaften und ihren gravierenden gesundheitlichen Folgen für die Menschheit beeinflusst leider im ähnlich hohen Maße die Gesundheit unserer Haustiere. Die Nachfrage und Herstellung von (möglichst preiswerten und für den Verbraucher oder Tierhalter einfach zu handhabenden) Futtermitteln bedingte einen sehr ähnlichen Industrialisierungprozess im Futtermittelbereich wie im Lebensmittelsektor: Dose auf, rein in Napf, fertig. Oder beim Pferd: Futtersack auf, Schaufel voll in die Futterkrippe, erstklassige Akzeptanz - super, fertig. Fertigprodukte mit vor allem für die jeweilige Spezies meist völlig ungeeigneten, häufig synthetisch hergestellten Inhaltsstoffen, belasteten Einzelkomponenten und zum Teil als Abfallstoff aus der Lebensmittelproduktion stammend: Genau wie beim Menschen sind die gravierenden gesundheitlichen Probleme vorprogrammiert und verschlimmern sich durch stundenlanges Herumstehen auf einem kleinen Paddock ohne Bewegungsanreize oder - noch gravierender - durch das regelrechte Einsitzen in einer kleinen Box als massiven Bewegungsmangel zur Stoffwechseleskalation. Dies geschieht nicht von heute auf morgen, der Prozess entwickelt sich schleichend und wird (insbesondere beim Fluchttier Pferd, für das ein Schwächeanzeichen in freier Wildbahn das Todesurteil bedeuten kann) bis an die körperliche und physische Belastbarkeitsgrenze kaschiert.

Und jetzt?

Während man sich “früher” häufig auf den Rat und die Erfahrungswerte alter Stallmeister und Pferdewirtschaftsmeister verließ, nehmen viele Pferdebesitzer in der heutigen Zeit die Möglichkeit wahr, sich über verschiedenste Informationswege (online, Kurse, Literatur, Beratungen, Vorträge, Forschung) über eine bestmögliche Ernährung des eigenen Pferdes schlau zu machen.

Genau wie beim Menschen gibt es für Pferde unterschiedlichste Möglichkeiten und Wege aus dieser Wohlstands-Situation. Sie müssen ihren Lebensstil entsprechend ändern bzw. aufgrund unserer Verantwortung ihnen gegenüber durch uns verändert und letztendlich wieder an ihre Art, ihre Physiologie und ihren evolutionären Entwicklungen angepasst bekommen.

Bereits vor mehr als 15 Jahren habe ich durch die optimierte Fütterung meiner Hunde ausschließlich mit frischen Zutaten eine deutliche Verbesserung ihrer Gesundheitszustände feststellen können - seitdem bin ich sehr affin für das Thema der naturnahen und artgerechten Fütterung von Tieren. Für mich persönlich (und damit für meine Pferde, mit denen ich sehr viele Erfahrungen im Bereich der Fütterung und der Haltung sammeln konnte) zeigt sich die Möglichkeit einer möglichst naturnahen Ernährung durch einen konsequenten Verzicht auf synthetische Zusatzstoffe als der nachhaltigste und stabilste Ausweg aus der Stoffwechseleskalation. Außerdem werden Fertigmischungen ("processed food”) wann immer möglich vermieden und stattdessen sinnvolle Einzelkomponenten eingesetzt, die dann das optimale Ernährungspensum für ein bestimmtes Pferd bilden. Verbunden werden muss diese Vorgehensweise mit einem auf das jeweilige Pferd gut abgestimmten Bewegungsprogramm, das nicht nur das Training berücksichtigt, sondern ebenso den gesamten Tagesablauf des Pferdes.

Argumente für eine naturnahe Ernährung

Bei der Frage nach den grundlegenden physiologischen Bedürfnissen eines Lebewesens macht es Sinn, sich Zeit zu nehmen und die Herkunft und das ursprüngliche, vom Menschen unberührte Leben eines Individuums bzw. einer Tierrasse zu studieren. Es lassen sich hier häufig schon enorm viele Hinweise auf einen zufriedenstellenden Lebenswandel, angeborene und sinnvolle Verhaltensmuster und gesunderhaltende Ernährungsmaßnahmen erkennen. Diese so weit es irgendwie geht umzusetzen, stellt die große Herausforderung in unserer heutigen Welt dar.

Nehmen wir als kleines, sehr allgemein gehaltenes Verdeutlichungsbeispiel wieder den Menschen: Der Mensch, der ursprünglich als Jäger und Sammler unterwegs war, ist körperlich naturgemäß für ein hohes Maß an Bewegung ausgelegt. Für die Art überlebenswichtige Aktivitäten, wie z.B. das Jagen, Kämpfen oder Flüchten, aber auch die Erkundung neuer Lebensräume oder das Seßhaftwerden bedingen eine hohe körperliche Aktivität jedes Individuums. Diese Funktionen sind in uns auch heute noch neurobiologisch verankert, ein Nichtabrufen lässt unseren Organismus und unser Nervensystems auf vielen Ebenen regelrecht verkümmern. Ernährt haben sich ursprüngliche Menschen von frischen, unverarbeiteten Nahrungsquellen, wie z.B. (Wild-)Fleisch, Gemüse, Beeren, Fisch, Meeresfrüchten, Eiern, Obst, Kräutern, Pilzen und Nüssen, welche sie sich wiederum durch Bewegung, wie Jagen, Wandern, Laufen, Sammeln erarbeiten mussten. Auf die optimale Verdauung und Verwertung dieser und ähnlicher Nahrungsmittel ist auch unser (heutiges) Verdauungssystem ausgelegt.

Heutige ganze Mahlzeiten einnehmende Lebensmittel wie Milch- oder Getreideprodukte (Quark, Brot, Pasta) sowie vor allem die industriell hergestellten Lebensmittel wie Fertiggerichte und vor allem viel, viel Zucker und Fett führen zu einer massiven Fehl- und meist auch Überernährung mit all ihren oben bereits aufgeführten Konsequenzen. Der grundsätzliche Plan für eine gesunde Ernährung des Menschen lautet also, sich an den frischen und unverarbeiteten Nahrungsquellen zu orientieren und gleichzeitig sinnvoll zu entscheiden, welche Mengen für welchen individuellen Energiebedarf verzehrt werden sollten. Der allgemeine Rat (= frische, unverarbeitete Nahrungsmittel) muss also unbedingt durch eine zusätzliche (fachliche) Beurteilung des individuellen Zustand eines Menschen (z.B. Alter, Arbeitspensum, Erkrankungen) ergänzt werden.

Nach einem sehr ähnlichen Prinzip läuft es beim Pferd.

Die Vorfahren unserer heutigen Hauspferde haben ihren Ursprung in Savannen- und Steppenlandschaften, die weltweit auf unterschiedlichen Kontinenten vorkommen.

Die Vegetation reicht eher selten von hohen Gräsern, Süßgräsern und kleinen Baumgruppen (z.B. in Feuchtsavannen) über häufiger vorkommende Trockensavannen bzw. Steppen bis hin zu Dornstrauchsavannen, in denen die Pflanzenvielfalt außerordentlich eingeschränkt ist und ein Überleben einer Spezies nur unter ganz bestimmten, günstigen Voraussetzungen und Anpassungen stattfinden kann.

Das Verdauungssystem des Pferdes ist also evolutionsbedingt auf die Ausnutzung extrem energiearmer, rohfaserreicher Pflanzenteile (“Steppengras”) für die Versorgung des Organismus mit Energie ausgerichtet. Diese Art der Verdauung von strukturreichen Pflanzenfasern benötigt (neben speziell darauf eingestellten Zahnanlagen) vor allem ein spezielles Mikrobiom im Darm (“Darmflora”), welches wiederum die grundsätzlich sehr schwierig aufzuspaltenden Strukturkohlenhydrate knackt, dem Pferd als Energie zur Verfügung stellt und selbst viele Vorteile aus dem Bewohnen des Pferde-Dickdarms zieht (Wärme, Nahrung, Lebensort). Wilde Pferde müssen daher, um ihren täglichen Energiebedarf in vegetationsarmen Regionen decken zu können, viele, viele Stunden am Tag kleine Mengen Halme, Blätter, Wurzelteile, usw. aufnehmen. Dabei bewegen sie sich unentwegt langsam fort.

Durch die “zivilisierte” Fütterung der heutige Hauspferde mit schnell- bzw. leicht verdaulichen Kohlenhydraten aus saftigem (Weidel-)Gras bzw. Heu, Saftfutter und industriell hergestellten und nicht selten belasteten Mischfuttern (“Kraftfutter) wird das ursprüngliche Mikrobiom ordentlich durcheinander gebracht: Kurz und sehr allgemein gehalten kommt es durch diese Fehlernährung häufig zu einer entsprechenden Fehlbesiedelung des Darmmilieus mit genau den Mikroorganismen, die im Verdauungssystem des Pferdes (zumindest in der Anzahl) nicht vorgesehen sind. Genau wie bei uns Menschen führt diese Entwicklung über Kurz oder Lang unter Anderem zu enormen Dysbalancen im Verdauungstrakt, die aus heutiger Sicht für sehr, sehr viele chronische Stoffwechsel-Erkrankungen zumindest in Erwägung gezogen werden. Die Folgen einer nicht einwandfrei funktionierenden Verdauung stellen sich nicht nur als eine unzureichende Ausnutzung der zugeführten Nähr- und Mineralstoffe und einer damit verbundenen Unterversorgung des Gesamtorganismus dar, sondern treten zusätzlich als massive Stoffwechselbelastungen auf, da anfallende Abfall- und Zwischenlagerungsprodukte, mit denen der Körper einfach nichts anfangen kann, nur unzureichend und zu langsam ausgeschieden werden können. Entgiftungsorgane wie Leber und Niere werden dadurch sehr belastet und können die Stoffwechseleskalation dadurch forcieren. Die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen - insbesondere im Veterinärbereich - aber die Hinweise auf einen konkreten Zusammenhang “Dickdarmmilieu - chronische Erkrankungen” verdichten sich.

Wir stehen also in der Verantwortung, unsere Pferde durch eine artgerechte Ernährung und durch angepasste Bewegung gesund und vital zu halten. Andererseits kann man bereits erkrankten Tieren durch die Rückbesinnung auf eine artgerechte Haltung und Ernährung schonend, physiologisch sinnvoll und vor allem nachhaltig aus der Stoffwechseleskalation helfen.

Heu, welches von bester Qualität sein sollte, stellt grundsätzlich die Basis der Pferdefütterung dar. Bei allen weiteren Futteroptionen lässt sich ihre Notwendigkeit mit der Frage beantworten, inwieweit ein Pferd dieses Futter auch in der freien Wildbahn auffinden und fressen würde. Je unbehandelter ein Futterzusatz bleibt, umso wertvoller wird er für das Tier sein.

Beispiel: Frische saisonale Kräuter

Die nahezu unbehandelten Zutaten, direkt der Natur entnommen, verfügen über eine hohe Nährstoffdichte, eine gute Bioverfügbarkeit und einen großen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen. Insbesondere durch das Zusammenspiel aller enthaltenen Inhaltsstoffe einer Pflanze (sekundäre Pflanzenstoffe, Spurenelemente, Mineralstoffe, Co-Faktoren, Aminosäuren) in möglichst frischer Darreichungsform wird eine bestmögliche Verfügbarkeit dieser Bestandteile für das Pferd gewährleistet.

Es kann manchmal etwas dauern, bis bislang konventionell gefütterte Pferde mit frischen Kräutern wirklich etwas anfangen können. Etablierte und gewöhnte Pferde und Ponys knabbern im Winter mit großer Sorgfalt und Geschick grüne Brombeerblätter oder die ersten Rosenknospen von stacheligen Ranken.

Viele weitere natürliche Möglichkeiten und Optionen einer naturnahen Ernährung für das Pferd können z.B. sein:

  • saisonale frische Kräuter
  • Knabberäste, Rinden, Blätter, Früchte einheimischer Bäume und Sträucher
  • Salzlecksteine
  • Mineralien
  • Moor
  • Algen
  • getrocknete Kräuter(mischungen), sowohl als Nahrungsergänzung als auch zu therapeutischen Zwecken
  • Kerne, Samen
  • Früchte

Welche Zusätze für welches Tier gut passen, hängt häufig von sehr vielen individuellen Faktoren ab.

Hier macht es insbesondere bei bereits bestehenden Erkrankungen und Stoffwechselentgleisungen Sinn, den Speiseplan des eigenen Pferdes mit einem entsprechend ausgebildeten Futterberater oder einer Futterberaterin durchzugehen, um eine bestmögliche Unterstützung für das Pferd zu erreichen.

Der kleine Online-Shop von Horse Support ist genau auf diese Form der Pferdeernährung ausgerichtet und bietet ausschließlich Futterergänzungen und Pflegeprodukte an, die dem natürlichen Anspruch genügen und an den eigenen Pferden mit Erfolg getestet wurden.

Empfohlene Produkte für die naturnahe Ernährung